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Startseite > Projekte > 2023-06-01

Nach Umgestaltung mit Graffiti: Betonbecken in Neuenkirchen wird zum Naturbotschafter

NOZ - Isabell Athmer 01.06.2023

Wer am Fürstenauer Damm in Neuenkirchen vorbeikommt, dem bietet sich fortan ein wohl ungewohntes. Aber kein Grund zur Sorge: Es handelt sich nicht etwa um das Werk von Kleinkriminellen, sondern um ein Projekt von Schülern der Goode-Weg-Schule. Und die haben etwas Wichtiges mitzuteilen.

„Wann haben die Schüler schon mal die Chance, Graffiti zu sprühen? "Das ist eine Erfahrung, die sie normalerweise nicht haben dürfen", stellt Carmen Höveler fest. Die Schulleiterin der Goode-Weg-Schule sagt: „Die Kinder sind oft eingeschränkt in dem, was sie machen dürfen – auch im Kunstunterricht.“

In dieser Woche habe es stattdessen mal keinen Unterricht nach Vorschrift gegeben. Für viele sei diese neue Freiheit ungewohnt gewesen. „Erst haben wir überlegt, ob wir mit Kreide etwas vorzeichnen." Um den Kindern freien Lauf lassen zu können, haben sie sich dagegen entschieden, erzählt Höveler. Sich von festen Aufgabenstellungen und vom Eingefahrenen lösen, darum gehe es.

Die Idee, den Betonring des Schmutzwasserbeckens am Fürstenauer Damm zu verschönern, wurde an die Neuenkirchener Hülsenstiftung herangetragen. Deren Vorstand um Mitglied Martin Brinkmann wiederum setzte sich mit dem Wasserverband Bersenbrück und der Oberschule in Neuenkirchen in Verbindung. „Es passte super zu unseren Tagen der Nachhaltigkeit. "Da konnten wir das Projekt gut einbinden“, erklärt die Schulleiterin. „Die Idee dahinter ist ja auch, dass man nicht nur wild vor sich hin sprüht, sondern dass man damit auch eine Botschaft übermitteln kann.“  

Projekt soll Umweltbewusstsein fördern

Im Rahmen ihrer Projekttage haben sich die Schüler unter anderem mit Wasser und Wasserverschmutzung beschäftigt. „Deswegen hat der Fisch auch eine Atemmaske auf“, erklärt Höveler mit Blick auf das bunt bemalte Becken. Auch andere Meeresbewohner wie Schildkröten und Quallen zieren den Beton. Erst beim zweiten Hinsehen fällt auch eine Sprühdose ins Auge, die im Wasser treibt.

Trotzdem mangele es den Kindern oft noch an Umweltbewusstsein. „So etwas wie Fridays-for-Future ist für die meisten Schüler kein Thema. "Die sind hier auf dem Land weit weg von den Problemen.Sie denken nur darüber nach, wenn sie etwas praktisch machen.“Und genau dafür sei der Graffiti-Workshop gemacht.

Graffiti-Künstler half bei Umsetzung

Etwa 25 Mädchen und Jungen aus den Jahrgangsstufen fünf bis zehn haben sich an dem Projekt beteiligt. An insgesamt drei Vormittagen besprühten die jungen Leute unter Aufsicht von Graffiti-Künstler Stephan Hurdelbrink das Becken.

„Theorie ist uncool. Aber kaum gibst du den Schülern eine Sprühdose in die Hand, sind sie begeistert. "Ich finde es einfach nur schön", erzählt der Bramscher. „Wir haben den Urtrieb zu wirken und hier sieht man sein eigenes Handeln. "Man sieht, was man getan hat, und ich glaube, das ist für jeden Menschen befriedigend“, so Hurdelbrink. Außerdem würden die jungen Leute ihre eigene Umwelt mitgestalten.
Nach Abschluss der künstlerischen Arbeiten werde der Schmutzwasserbehälter in Neuenkirchen seiner Hauptaufgabe als Zwischenspeicher weiterhin nachgehen, versicherte der Wasserverband Bersenbrück in einer Pressemitteilung. Daneben werde er aber zu einem neuen „Naturbotschafter“ für den achtsamen Umgang mit Ressourcen.

 

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